PM: Brandanschlag Sprötze II

Pressemitteilung, 08. August 2010

Bekennerschreiben zu Brandanschlag auf Hühnermastanlage in Sprötze erhalten

Video beim NDR

Beim Dortmunder Verein die tierbefreier e.V. ging am Wochenende eine Bekennermail ein, in der sich eine Gruppe der Animal Liberation Front zu dem Brandanschlag vom 29.07. auf eine noch leerstehende Hühnermastanlage in Sprötze bekennt, bei der die Anlage komplett zerstört wurde, und ein Schaden von ca. 500.000 Euro entstand.

In dem Schreiben heißt es unter anderem:

„Nichtmenschliche Tiere werden als nutzbare Ressorce angesehen und behandelt. Zum Beispiel in Zoos und Zirkussen, als Haustiere, als Pelztiere, Leder-, Fleisch-, Eier- und Milchlieferanten, Tierversuche, etc. Dabei werden ihnen jegliche Bedürfnisse, Gefühle, Wünsche und Schmerzempfindungen abgesprochen. Sie haben keine Chance ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten.

Die Aktion wurde durchgeführt, um direkt Leben zu retten, da alle vorher argumentativ geführten Auseinandersetzungen gescheitert sind. Der psychische Druck und der finanzielle Schaden, der auf der_den Besitzer_in lastet ist uns bewusst. Dies steht aber in keinem Verhältnis gegenüber den Qualen, die die Hähnchen dort erleiden müssten. Alle Versuche die Mastanlage wieder aufzubauen um Profit auf Kosten von Individuen zu machen werden wir zu verhindern wissen!

Solange nichtmenschliche Tiere der Herrschaft der Menschen unterworfen sind, bleiben sämtliche Tierausbeutungsbetriebe Ziele solcher und ähnlicher Aktionen. Auch sollte diese Aktion zeigen, dass Tierausbeutung direkt angegangen werden kann.“

Das Schreiben endet mit den Worten: „Für die Freiheit aller Tiere! A.L.F.“, wobei das Kürzel A.L.F. für Animal Liberation Front steht.

Der Verein die tierbefreier e.V. beteiligt sich nicht an illegalen Aktivitäten, distanziert sich jedoch nicht von diesen und betreibt seit 20 Jahren Öffentlichkeitsarbeit für Aktionen, die gegen Gewalt an Tieren durchgeführt werden. Wir machen uns die Inhalte veröffentlichter Bekennerschreiben nicht zu eigen, sondern berichten über die ethischen Gründe, die für die Aktion(en) angegeben werden, um die Öffentlichkeit zu informieren.

Das gesamte Schreiben ist unten einsehbar. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an [ nur für Medien].

Dortmund, 08.08.2010

BekennerInnenschreiben:

In der Nacht vom 29.07.10 zum 30.07.10 wurde ein Brandanschlag auf eine entstehende Hähnchenmastanlage in Sprötze verübt. Die gesamte Halle stürzte dabei ein. Es soll ein Sachschaden von 500.000 Euro entstanden sein. Die Mastanlage sollte eine von über 400 Zulieferbetrieben für Europas größten geplanten Hähnchenschlachthof in Wietze werden. Für diese Aktion gab es vielseitige Gründe:

Durch den Bau neuer Mastanlagen wird die Umwelt massiv geschädigt. Ammoniak, die in der Gülle der Tiere enthalten sind führen zur Übersäuerung der Böden. Saurer Regen wird ausgelöst, was zum Waldsterben führt. Gewässer werden verunreinigt und dauerhaft geschädigt. Für die nichtmenschlichen Tiere werden ernorme Mengen an Wasser und Nahrung verschwendet. Für 1 Kg Hähnchenfleisch werden im Durchschnitt 10 Kg Getreide und/oder Gensoja und mehr als 1500 Liter Wasser benötigt. Regenwälder werden für den Anbau von Soja gerodet. C02 wird schwieriger abgebaut und die Klimaveränderung beschleunigt. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten werden außerdem ausgerottet. Durch erhöten LKWverkehr für Transporte von Futter und nichtmenschlichen Tieren wird noch mehr C02 produziert.

Nichtmenschliche Tiere werden als nutzbare Ressorce angesehen und behandelt. Zum Beispiel in Zoos und Zirkussen, als Haustiere, als Pelztiere, Leder-, Fleisch-, Eier- und Milchlieferanten, Tierversuche, etc. Dabei werden ihnen jegliche Bedürfnisse, Gefühle, Wünsche und Schmerzempfindungen abgesprochen. Sie haben keine Chance ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten.

Die Aktion wurde durchgeführt um direkt Leben zu retten, da alle vorher argumentativ geführten Auseinandersetzungen gescheitert sind. Der psychische Druck und der finanzielle Schaden, der auf der_den Besitzer_in lastet ist uns bewusst. Dies steht aber in keinem Verhältnis gegenüber den Qualen, die die Hähnchen dort erleiden müssten. Alle Versuche die Mastanlage wieder aufzubauen um Profit auf Kosten von Individuen zu machen werden wir zu verhindern wissen! Solange nichtmenschliche Tiere der Herrschaft der Menschen unterworfen sind, bleiben sämtliche Tierausbeutungsbetriebe Ziele solcher und ähnlicher Aktionen. Auch sollte diese Aktion zeigen, dass Tierausbeutung direkt angegangen werden kann.

Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir jegliche Gleichsetzung der Situation der nichtmenschlichen Tiere heute mit der Situation der Opfer des Nationalsozialismus ablehnen. Ursachen und Auswirkungen verschiedener Herrschaftsformen sind komplex und unterscheiden sich in vielen Punkten. Diese sind nicht gegeneinander zu werten, sondern zu analysieren und alle zu bekämpfen. Herrschaftskritik muss eine Auseinandersetzung mit Spezisismus, Kapitalismus, Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, etc. beinhalten. Wir möchten jeden dazu ermutigen für die Befreiung aller Individuen von jeglicher Form der Herrschaft auf seine/ihre Weise zu kämpfen.

Für die Freiheit aller Tiere!

A.L.F.

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