Die Tierbefreiungsfront
(dt. für Animal Liberation Front)
Die Tierbefreiungsfront (TBF) ist eine nicht vernetzte, aus autonomen Zellen bestehende Untergrundbewegung ohne Mitgliedschaft, öffentliche Vertreter_innen oder Hierarchien, bestehend aus voneinander unabhängig agierenden Aktivist_innen. Sie entstand 1976 in Großbritannien und agierte nach wenigen Jahren in Ländern auf der ganzen Welt. Alle Aktiven, die sich an die folgenden vier Grundsätze halten, dürfen den Namen ALF/TBF verwenden.
Die vier Grundsätze der TBF sind:
„Wichtige soziale Veränderungen werden nicht durch eine einzelne oder mehrere Strategien herbeigeführt, alle Strategien und alle Taktiken sind nötig.
Die Tierrechtsbewegung braucht Menschen, die Briefe schreiben, die auf allen Ebenen mit Repräsentanten des Staates verhandeln, die Studenten weiterbilden, die Veganismus vorleben, die demonstrieren und protestieren usw. und sie braucht direkte Aktionen aus dem Untergrund.
Wenn Sie Tiere mögen, wenn Ihnen Werte wie Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit wichtig sind, wenn Ihnen menschliche moralische Entwicklung am Herzen liegt, wenn Ihnen logische Konsequenzen am Herzen liegen, dann sollten Sie die ALF unterstützen.“
Prof. Steven Best
1Die Befreiung von Tieren aus den Stätten, in denen sie gequält werden, z.B. Laboratorien, Tierfabriken, Pelzfarmen etc. Die Tiere müssen in ein gutes Zuhause übergeben werden, wo sie frei von Leiden bis zu ihrem natürlichen Ende leben dürfen .
2 Das Zufügen ökonomischer Schäden für all jene, die von der Not und der Ausbeutung der Tiere profitieren.
3Das Aufzeigen des Horrors und der Gräueltaten, denen Tiere hinter verschlossen Türen ausgesetzt sind, mit Hilfe von gewaltfreien, direkten Aktionen und Befreiungen.
4Das Ergreifen aller notwendigen Vorsichtsmaßnahmen, damit weder Mensch noch nichtmenschliches Tier während der Aktionen Schaden nehmen.
Solidarische Notwehr
Autonome Tierrechtlerinnen und Tierrechtler gehen ein hohes persönliches Risiko ein. Nicht selten werden sie kriminalisiert und sogar wie Terrorist_innen von den Behörden gejagt.
Natürlich üben sie Gewalt aus (sofern man Gewalt gegen Sachen als Gewalt ansieht), wenn sie Schlachterwerkzeug unbrauchbar machen oder Hochsitze umsägen, von denen aus JägerInnen hinterhältig auf wehrlose Tiere schießen.
“Seit wann stehen Werkzeuge, die Tod und Zerstörung bringen, außerhalb der Reichweite legitimer Angriffe?” (Dr. Steven Best, amerik. Philosoph).
Wäre es Terrorismus gewesen, im 19. Jahrhundert die Sklavenschiffe zu zerstören, auf denen Menschen zu Abertausenden aus ihrer afrikanischen Heimat verschleppt und nach Amerika transportiert wurden?
Nein.
!Autonome Aktivistinnen und Aktivisten wenden Gewalt nicht um der Gewalt willen an, sondern ausschließlich, um Leiden zu verhindern. In Notwehr-Situationen kann Gewaltanwendung ein legitimes Mittel sein. Tiere können sich nicht selbst wehren. Sie sind der Willkür des Menschen oft schutzlos ausgeliefert.
Somit sind Aktionen der Tierbefreiungsfront als Akte solidarischer Notwehr zu verstehen.
Hinweise an (neue) Aktivist_innen
Es sollte deutlich sein, dass fahrlässige Aktionen im Zweifelsfall zum Problem der gesamten Tierrechtsbewegung werden können. Mit dem Durchführen von Aktionen geht nicht nur eine hohe Verantwortung für die befreiten Tiere und die eigene Sicherheit einher!