PM: Brandanschlag Meppen

Pressemitteilung, 25. November 2012

Brandanschlag auf Hühnermastanlage in Meppen

Am 22.11.2012 brannten in Meppen in einer Hühnermastanlage drei leerstehende Hallen komplett aus. Der Schaden wird von der Polizei mit mehr als einer Million Euro angegeben. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und die „Niedersächsische Geflügelwirtschaft“ vermutet die Täter in Kreisen, die sie als militante Tierschützer bezeichnet.

Obwohl es bisher keine Bekennung zu einem Brandanschlag gibt, könnten sie damit durchaus Recht haben. In den vergangenen Jahren gab es in Niedersachsen immer wieder Brandanschläge auf tierausbeutende Agrarunternehmen zu denen sich bekannt wurde. 2006 brannte ein Schlachthof in Hannover, 2007 eine „Wurstfabrik“ in Ronneberg, 2010 eine leerstehende Hühnermastanlage in Sprötze, 2011 bei drei Anschlägen mehrere leerstehende oder im Bau befindliche Hühnermastanlagen in Vechelde-Alvesse, Mehrum und Schnega und nun die Anlage in Meppen. Zu der Mehrzahl der Anschläge liegen Bekennerschreiben von Gruppen wie der Animal Liberation Front vor.

In der Anlage in Meppen sollten einen Tag später 63.000 Hühner eingesperrt und schließlich nach etwa fünf Wochen „Mastzeit“ in den Tod geschickt werden. Jedes Huhn, das am Ende dieser Zeit ein Gewicht von ca. 1,5 kg besitzt, soweit es die Mastzeit überlebt, hätte einen „Lebensraum“ von rund 20 cm x 20 cm gehabt und das in Hallen, die pro Halle auf jeweils 1000 m2 mit Hühnern vollgepfercht werden. Bei 63.000 Tieren sterben pro fünf Wochen Mastzeit bereits mehrere tausend Tiere allein an der Qual der Haltung.

Tiere sind fühlende Lebewesen, sie verspüren Angst und Schmerz. Die Gewalt und das Leiden, das sie in diesen und anderen Tierausbeutungsbetrieben erfahren – bis hin zu ihrem Tod -, ist so immens, dass es Menschen gibt, die es nicht bei Appellen belassen, sondern die zu direkten Aktionen greifen, um dem entgegenzuwirken. Dabei werden unterschiedliche Aktionsformen angewandt, etwa Tiere befreit, Leiden verursachende Gegenstände zerstört, oder aber auch wirtschaftliche Sabotage durchgeführt, bei der Unternehmen getroffen werden, die ihr Geld durch Gewalt auf dem Rücken von gequälten Tieren „erwirtschaften“. Häufig geben sich Gruppen, die solche Aktionen durchführen, die Bezeichnung „Tierbefreiungsfront“ oder „Animal Liberation Front“ (ALF). Seit den 1980er Jahren werden dabei auch immer wieder Brandanschläge auf Tierausbeutungsunternehmen verübt. Dabei wird regelmäßig betont, es werde darauf geachtet, dass weder Menschen noch Tiere durch den Anschlag physisch zu Schaden kommen.

Während die „Niedersächsische Geflügelwirtschaft“ bei dem Anschlag von einem „feigen Akt“ spricht, sprechen wir von „mutigen AktivistInnen“, die ihre eigene Freiheit riskieren, um direkt gegen Gewalt an und Quälerei von Tieren in unvorstellbarem Ausmaß anzugehen. Der Verein die tierbefreier e.V.beteiligt sich nicht an illegalen Aktivitäten, betreibt jedoch seit mehr als 25 Jahren Öffentlichkeitsarbeit für Aktionen, die gegen Gewalt an Tieren durchgeführt werden.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an [nur für Medien].

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