PM: Brandanschlag Mehrum

Pressemitteilung, 11. Oktober 2011

Brandanschlag auf Rohbau einer Hühnermastanlage in Mehrum

Bekennerschreiben der Animal Liberation Front eingegangen

Beim Dortmunder Verein die tierbefreier e.V. ging am 10.10.2011 eine anonymisierte Bekennermail ein, in der sich die Animal Liberation Front zu einem Brandanschlag auf eine im Bau befindliche Hühnermastanlage in Mehrum, Kreis Peine, bekennt. Bei dem Feuer entstand am 08.10. geringer Sachschaden an der Anlage. Von der Polizei wurden die Brandherde per Feuerlöscher gelöscht.

In der Anlage sollen nach Fertigstellung ca. 40.000 Tiere quälerisch auf engstem Raum eingesperrt und schließlich nach etwa fünf Wochen Lebenszeit in den Tod geschickt werden. Bei 40.000 Tieren sterben pro fünf Wochen „Mastzeit“ bereits mehrere tausend Tiere allein an der Qual der Haltung. Tiere sind fühlende Lebewesen, sie verspüren Angst und Schmerz. Die Gewalt und das Leiden, das sie in diesen und anderen Tierausbeutungsbetrieben erfahren – bis hin zu ihrem Tod, ist so immens, dass es Menschen gibt, die es nicht bei Appellen belassen, sondern die zu direkten Aktionen greifen, um dem entgegenzuwirken. Dabei werden unterschiedliche Aktionsformen angewandt, etwa Tiere befreit, Leiden verursachende Gegenstände zerstört, oder aber auch wirtschaftliche Sabotage durchgeführt, bei der Unternehmen getroffen werden,die ihr Geld durch Gewalt auf dem Rücken von gequälten Tieren „erwirtschaften“.

Häufig geben sich Gruppen, die solche Aktionen durchführen, die Bezeichnung „Tierbefreiungsfront“ oder „Animal Liberation Front“ (ALF). Seit den 1980er Jahren werden dabei auch immer wieder Brandanschläge auf Tierausbeutungsunternehmen verübt. Dabei wird regelmäßig betont, es werde darauf geachtet, dass weder Menschen noch Tiere durch den Anschlag physisch zu Schaden kommen.

Brandanschläge auf Tierausbeutungsunternehmen im landwirtschaftlichen Bereich seit 1987

  • 21.02.87: Die Gruppe „Schweinchen Schlau und die Feuerteufelchen“ zündet zwei Lieferwagen der Norddeutschen Fleischwarenfabrik an. Der Schaden beträgt 80.000 DM
  • 11.02.93: In Rietberg-Neuenkirchen werden 4 Kühltransporter der Versandschlachterei Kröger in Brand gesteckt. Der Schaden beträgt rund 350.000 DM
  • 02.04.94: Mehrere LKW einer Fleischfirma in Habenhausen bei Bremen werden in Brand gesteckt. Der Schaden beträgt 250.000 DM
  • 08.01.95: Die Animal Liberation Front steckt mehrere Fahrzeuge der Wurstfirma Klaas& Pitsch in Freudenberg bei Siegen in Brand.
  • 30.05.95: Die Tierbefreiungsfront verübt einen Brandanschlag auf eine Hühnerfarm bei Selm. Der Schaden beträgt 1 Million DM
  • 23.07.95: In Gehrde im Landkreis Osnabrück steckt die Tierbefreiungsfront eine Legebatterie von Anton Pohlmann in Brand. Der Schaden beträgt ca. 15 Millionen DM
  • 07.03.98: Eine leerstehende Kükenaufzucht in Osterfeind wird niedergebrannt
  • 23.01.00: Ein leerstehender Hühnermaststall bei Bremervörde wird niedergebrannt. Der Schaden beträgt rund 400.000 DM
  • 10.03.00: Sieben LKW und Verkaufswagen der Wurst- und Fleischwarenfabrik „mago“ werden in Berlin niedergebrannt – die Tierbefreiungsfront bekennt sich. Schaden ca. 500.000 DM
  • 16.04.00: Brandanschlag auf mehrere mit Eiern beladene LKW einer Hühnerfarm in Rietberg, Schaden ca. 200.000 DM
  • 30.09.00: Brandanschlag der Tierbefreiungsfront auf Fleischtransporter der Firma Zimbo in Bochum, Schaden ca. 400.000 DM
  • 08.02.06: Brandanschlag auf einen Schlachthof in Hannover. 200.000 Euro Schaden
  • 16.03.07: Brandanschlag der Animal Liberation Front auf eine „Wurstfabrik“ in Ronnenberg. Mehr als 1 Million Euro Schaden
  • 29.07.10: Eine fast fertiggestellte Hühnermastanlage in Sprötze wird niedergebrannt, Schaden rund 500.000 Euro
  • 16.07.11: Brandanschlag auf eine fast fertiggestellte Hühnermastanlage in Alvesse, die Anlage brennt komplett aus, Schaden rund 500.000 Euro

Der Verein die tierbefreier e.V. beteiligt sich nicht an illegalen Aktivitäten, betreibt jedoch seit 20 Jahren Öffentlichkeitsarbeit für Aktionen, die gegen Gewalt an Tieren durchgeführt werden. Im Anschluss an diese Presseerklärung erhalten Sie den kompletten Text der Bekennermail. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an [nur für Medien].

Dortmund, 11.10.2011

Die tierbefreier e.V. erhielt folgende Mail:

Original-Nachricht

wir sind wütend! tiere werden ausgebeutet, eingesperrt, gequält und ermordet.deshalb haben wir in der nacht auf den 8.oktober feuer an dem im bau befindlichen hühnermaststall bei mehrum gelegt. dass massentierhaltung mit tierquälerei verbunden ist, wissen die meisten menschen. uns ist wichtig, dass die verwerflichkeit von nutztierhaltung an sich erkannt und gegen diese direkt vorgegangen wird. wir müssen uns aus der ohnmacht befreien, die uns durch legalitätsdenken auferlegt wird. aktiver widerstand ist wichtig, möglich und nötig. allen landwirt_innen raten wir: finger weg von mastanlagen! sie brennen leicht ab… für die befreiung aller tiere. alf (animal liberation front)

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