PM: Sabotageakt Nerzfarm Grosser (Melle)

02. Februar 2007

Sabotageakt der Animal Liberation Front auf Nerzfarm Grosser (Melle)

Bei der Tierrechtsorganisation die tierbefreier e.V. ging gestern ein Schreiben der Animal Liberation Front ein, in dem sich dazu bekannt wird, am Wochenende des 26-28.01.07 auf der Nerzfarm von Alfons Grosser in Melle siebenhundert leer stehende Käfige zerstört zu haben, in denen in Kürze Nerze in für sie qualvoller Enge eingesperrt worden wären.

Alfons Grosser, überzeugter Tierausbeuter und Vorsitzender des in Hannover ansässigen Zentralverban­des Deutscher Pelztierzüchter e.V., besitzt mehrere Nerzfarmen in West- und Ost-Deutschland. Zehntau­sende Tiere sind dort in enge Drahtgitterkäfige eingesperrt und rennen in stereotypen Bewegungsabläufen ihr ganzes Leben rastlos auf und ab oder sind völlig apathisch. Die Tiere, die in Freiheit als Einzelgänger quadratkilometergroße Reviere an Bächen und Seeufern durchstreifen, entwickeln aufgrund der Enge und Monotonie des Käfigs, in denen sie oft zu mehreren eingesperrt sind, zum Teil schwere psychische Ver­haltensstörungen. Am Ende ihres kurzen Lebens, werden die Tiere in großen Kisten vergast, um ihnen an­schließend ihr Fell abzuziehen.

Nur ein komplettes Verbot der „Pelztier“züchtung kann den Interessen und Bedürfnissen der Tiere gerecht werden. Tatsächlich gibt es ein solches Verbot bereits in England und zumindest für Fuchsfarmen in Ös­terreich. Für Nerzfarmen gelten in Österreich so hohe Auflagen, dass dort keine Farmen mehr betrieben werden, in der Schweiz gilt dies für alle „Pelztiere“, in Holland gilt für Fuchs- und Chinchillazuchten und auch in Italien scheint man diesen Weg zu gehen. In Deutschland wurden in der neuen „Pelztierhaltungs­verordnung“ lediglich minimale Standards festgehalten, „which is nothing but a joke compared to the needs of fur bearing animals“, wie es in dem englischsprachigen Bekennerschreiben heißt.

Unter der Bezeichung Animal Liberation Front (ALF) agieren Gruppierungen weltweit, die mit Tierbe­freiungen Tieren konkret das Leben retten und durch wirtschaftliche Sabotage direkt gegen Tierausbeu­tungsbetriebe angehen. Das Bekennerschreiben endet mit den Worten: „until every cage is empty and every individual is free“, bis jeder Käfig leer und jedes Individuum frei ist.

Der Verein die tierbefreier e.V. hat keine Verbindung zu den AktivistInnen der Animal Liberation Front, übernimmt jedoch seit 20 Jahren die Öffentlichkeitsarbeit für Aktionen, die gegen Gewalt an Tieren durchgeführt werden.

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