PM: Pelzfarm Frankenförde (TSEK)

Pressemitteilung, 18. März 2010

Nerzbefreiung und Sachbeschädigung auf „Pelzfarm“ in Frankenförde

Bekennerschreiben erhalten – Keinerlei Verbindung zu die tierbefreier e.V.

Der Verein die tierbefreier e.V. erhielt zu Beginn dieser Woche eine E-MMail, in der sich eine Gruppe namens „Tierschutz Einsatz Kommando (TSEK)“ zu einer Nerzbefreiung und Sachbeschädigung auf einer Nerzfarm in Frankenförde / Brandenburg am 13.03. bekennt.

Klarstellung bezüglich des Vereins die tierbefreier e.V.

In dem Schreiben wird auch auf ein im Internet öffentlich zugängliches Video der Aktion verwiesen. Zu unserem großen Erstaunen mussten wir feststellen, dass am Ende des Videos das Logo des Vereins „die tierbefreier e.V.“ dargestellt wird, ebenso wie mehrere Aufklebermotive des Vereins samt ehemaliger Adresse. Das Profilbild des dazugehörigen Users stellt ebenfalls ein Motiv unserers Vereins samt Namen und ehemaliger Adresse dar. Auch wenn am Ende des Videos ein Plakatmotiv samt Logo des Deutschen Tierschutzbund e.V. dargestellt wird, so erweckt es doch den Eindruck, als sei vor allem der Verein die tierbefreier e.V. in die Aktion vom 13.03. verwickelt. Wir möchten an dieser Stelle eindeutig klarstellen, dass wir weder mit dieser Aktion etwas zu tun haben, noch, dass wir das „Tierschutz Einsatz Kommando“ oder dessen Mitglieder kennen oder mit ihnen in Kontakt stehen oder standen.

Schreiben des TSEK

Laut dem Schreiben des TSEK sei das Farmtor geöffnet worden und ca. 2.500 Nerze aus ihren Käfigen befreit worden. Rund 100 Käfige seien zerstört worden, die Wasserversorgung der Farm sei beschädigt worden, ein Antriebswagen und ein Häcksler, der zum Zerstückeln der gehäuteten Nerzkadaver verwendet werde, seien ebenso wie weitere kleine Maschinen zerstört worden.

Sabotageakte gegen „Pelzfarmen“

In Deutschland gibt es seit den 80er Jahren Sabotageakte gegen „Pelzfarmen“, insbesondere gegen Nerzfarmen. Die Argumente, die in Bekennerschreiben dafür angegeben werden, sind meist wie folgt: Die Gewalt und das Leid, das Tiere auf „Pelzfarmen“ erleiden, ist derart immens, dass illegale direkte Aktionen als legitim angesehen werden.

Nerze, die in Freiheit quadratkilometergroße Reviere durchstreifen, werden auf Farmen zu Zehntausenden in winzigen Drahtgitterkäfigen gefangengehalten, mehrere pro Käfig, was zu schweren physischen und psychischen Leiden führt.

Am Ende ihres kurzen Lebens auf der Farm werden sie umgebracht. Während allen Tieren auf einer Farm so der sichere Tod bevorsteht, kann ein gewisser Teil der Tiere nach einer Befreiungsaktion überleben (Wildbiologen sprechen meist von 10% – 20%) und weiterleben.

Zusätzlich bedeuten diese Aktionen einen hohen Schaden für den Farmer. Sachbeschädigung wird von vielen illegal agierenden Gruppen ebenfalls angewandt, einerseits, um Leiden verursachende Gegenstände zu zerstören, andererseits, um die Farm wirtschaftlich zu treffen, da das Geld einer Farm auf dem Rücken und mit dem Leben von gequälten Tieren „erwirtschaftet“ wird.

Vergangene Aktionen gegen den Farmbesitzer Alfons Grosser

Tierausbeuter Alfons Grosser, Vorsitzender des in Hannover ansässigen Zentralverbandes Deutscher Pelztierzüchter e.V., besitzt mehrere Nerzfarmen in West- und Ost-Deutschland, so auch die Farm in Frankenförde. Auf seiner Farm in Melle bei Osnabrück wurden Ende Januar 2007 mehr als 700 vorübergehend leerstehende Käfige zerstört, auf seiner Farm in Grabow bei Burg wurden Ende Oktober 2007 rund 10.000 Tiere befreit. Zu beiden Aktionen hatte sich damals die Animal Liberation Front bekannt.

Berichterstattung über direkte Aktionen

Der Verein die tierbefreier e.V. beteiligt sich nicht an illegalen Aktivitäten und hat keine Verbindung und keinen Kontakt zu illegal agierenden Gruppen. Damit jedoch die ethischen Hintergründe von unter anderem illegalen direkten Tierrechtsaktionen in die Öffentlichkeit transportiert und dort diskutiert werden, berichten wir über solche direkten Aktionen auf unserer Homepage und in unserem Magazin, wenn wir davon Kenntnis erlangen. Weder beteiligt sich der Verein an solchen Aktionen, noch ruft er dazu auf, erklärt sich aber meist solidarisch. Dass die Berichterstattung und Solidarisierung völlig legal ist, hat in der Vergangenheit auch ein hohes deutsches Gericht festgestellt und beruft sich dabei vor allem auf das Recht auf Meinungsfreiheit.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an [nur für Presse]

Dortmund, 17.03.2010

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