Tom Regan im Interview
Melanie Bujok im Gespräch mit dem „philosophischen Vater“ der Tierrechtsbewegung
Soziale Bewegungen, wie die Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung fordern die Gesellschaft mit zwei Mitteln heraus: ihren Aktionen und ihren Ideen. Gewalthandlungen und strukturelle Gewalt gegen Tiere sind eine Konstante bisheriger menschlicher Kulturen. Grundlage bildet das vorherrschende kollektive Bewusstsein, die Andersartigkeit der nichtmenschlichen Tiere berechtige ihre Instrumentalisierung für menschliche Zwecke. Dieses Bewusstsein wird durch vielerlei unbewusster Strukturen stabilisiert. Diese Strukturen und ihre Funktionen zur Aufrechterhaltung der Mensch-Tier Dichotomie und in Folge der Abwertung des moralischen Status von Tieren werden von den Wissenschaften nur langsam aufgezeigt. Einen wichtigen Beitrag bei der Hinterfragung der Instrumentalisier-ung von Tieren leistete und leistet die Philosophie. Sie stellt u.a. die Frage nach der Begründung von Rechten für Tiere.
Keiner hat ein so umfassendes und argumentativ zwingendes Tierrechtskonzept erstellt wie der amerikanische Philosoph Tom Regan. Seit Ende der 70er Jahre arbeitet und veröffentlicht der emeritierte Professor für Philosophie der North Carolina State University zum Thema Tierethik. In seinem Hauptwerk The Case for Animal Rights (1983) entwickelt er einen Tierrechtsansatz (Rights View), der das System der Benutzung von Tieren für menschliche Interessen an sich kritisiert und seine Abschaffung und an seiner Statt Rechte für Tiere fordert. Tom Regan ist einer derjenigen Pioniere der Tierrechtsbewegung, die entscheidende Impulse zur Entwicklung des modernen Tierschutzes hin zur Tierrechtsbewegung gegeben haben weit über die Landesgrenzen hinaus. Sein Interesse an den Mensch-Tier-Beziehungen ist dabei nicht rein akademisch; er ist Tierrechtler und wenn er sich auch auf die theoretische Arbeit konzentriert, so ist er zusammen mit seiner Frau Nancy auch hier und da Tierrechtsaktivist. Regan ist aber nicht nur in diesem Bereich engagiert: Er ist Teil der Friedensbewegung gegen den US-Krieg in Vietnam gewesen und spricht sich auch heute stark für den Pazifismus aus; unübersehen ist bei ihm der Einfluss Gandhis.
1975 veröffentlichte Regan zusammen mit Peter Singer einen Sammelband von Texten, die sich mit Tierethik befassen. Sie stellten fest, dass sie Mühe hatten, solche Texte zu finden sie waren rar. Die Liste von Regans Veröffentlichungen zum Thema Tierethik ist heute lang. Um international die Debatte über den moralischen Status von Tieren voranzutreiben, hält Regan viele Vorträge auch außerhalb der USA. 2001 kam er zu Besuch nach Deutschland. Noch in diesem Jahr soll eine deutsche Ausgabe des Standardwerks der Tierrechtsphilosophie The Case for Animal Rights auf den Markt kommen. Mehr als nur ein Grund, mit dem „philosophischen Vater“ der Tierrechtsbewegung, wie Regan in den USA genannt wird, ein Gespräch zu führen. Das Interview befragt Regan zu seiner wissenschaftlichen Arbeit, zu seiner Person aber auch zu aktuellen Themen, die in der Tierrechts- und Tierbefreiungs-
bewegung diskutiert werden.
Tbf: In Deutschland ist es für einen Wissenschaftler nicht sehr wahrscheinlich, dass er über die Beziehungen zwischen Menschen und Tieren schreibt und gleichzeitig selbst aktiv ist. Man würde nämlich riskieren, von nun an beschuldigt zu werden, nicht objektiv das Thema Mensch-Tier-Beziehungen behandeln zu können. Haben Sie aufgrund Ihres Engagements in der Tierrechtsbewegung mit Schwierigkeiten an der staatlichen Universität von North Carolina zu kämpfen gehabt? Wenn ja, warum haben Sie sich dennoch dafür entschieden, sich für Tierrechte einzusetzen und sogar gegen das Gesetz zu verstoßen, indem Sie an Aktionen des zivilen Ungehorsams teilnahmen, wie
z. B. als Sie das US-Bundesinstitut für Gesundheit in den 80-er Jahren besetzten, das grausame Gehirnforschungsversuche an Affen finanzierte?
Regan: Der Widerstand, der mir an der Universität begegnete, war ein versteckter. Niemand äußerte sich öffentlich gegen meine Arbeit oder mich. Hinten herum jedoch taten einige Fakultäten und Verwaltungsangestellte alles, um meinen Namen in den Schmutz zu ziehen und mich zum Schweigen zu bringen. Ein hoher Verwaltungsbeamter schrieb zum Beispiel einen Brief, in dem ich als ein Hauptverdächtigter mit einem Mord an einem Tierexperimentator in Zusammenhang gebracht wurde. Und zwei andere von der Verwaltung versuchten Organisatoren einer Vorlesung, die sie unterstützten, dahingehend einzuschüchtern, dass sie diese absagen sollten (übrigens behaupteten sich die Organisatoren und die Vorlesung fand ohne Zwischenfälle statt). Nach alledem habe ich aber keinen Moment daran gedacht, mein Engagement für Tierrechte zurückzuschrauben, sei es als Wissenschaftler oder als Aktivist. Was meine Seminare anbelangt, wurde das Thema Tierrechte zwar abgedeckt, aber immer zusammen mit anderen wichtigen ethischen Themen wie Abtreibung und ärztlich gestützter Suizid. Und obwohl meine Studierenden mit meiner Position konfrontiert wurden, habe ich sie nie aufgefordert, Fragen zu beantworten, in denen sie sich für oder gegen meine Ansichten hätten entscheiden müssen. Meiner Meinung nach wäre das nicht fair gewesen. Nein, ich bin mir sicher, es wäre unfair gewesen.
Tbf: Auf Ihrer Homepage schreiben Sie, dass sich nicht nur die Gesellschaft ändern muss, sondern jedes einzelne menschliche Individuum in dieser Gesellschaft. Sie leben heute als Veganer, arbeiteten früher jedoch als Metzger während Ihrer Zeit am College. Wenn Sie zurückdenken: Hörten Sie beim Zerlegen der Tierkörper niemals das „Muuh“, das „Kluck“ und das „Bääh“ der Tiere, wie Carol Adams sagen würde?
Regan: Nein, nicht einmal. Ich war moralisch taub und psychologisch gesehen blind. Wie ich schon öfter sagte, empfand ich das Schlachten damals (ich war um die 20) nicht als blutig, sondern nur als verdammt harte Arbeit.
Tbf: Sie und Ihre Frau leben nun seit vielen Jahren als Veganer und Tierrechtsaktivisten. Sie waren viel auf Reisen, um Vorträge und Vorlesungen über Tierrechte zu halten für die Tierrechtsbewegung, aber besonders auch für die wissenschaftliche Gemeinschaft. Fühlen Sie sich immer noch als ein Exot innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und wenn Sie anschließend zu Tisch sitzen wie Coetzees Elizabeth Costello? (Costello ist die Hauptfigur in J. M. Coetzees Buch Das Leben der Tiere, Anm. d. Interviewerin).
Regan: Elizabeth Costello und ich sind Seelenverwandte. Man kann nicht anders als sich verlegen fühlen, wenn man am Tisch sitzt mit einer Gruppe von überzeugten Fleischessern. Entweder gehen sie ihrer Gewohnheit nach (in diesem Fall sind sie verärgert, weil sie das Gefühl haben, dass du ihr Verhalten bewertest) oder sie werden sich deinen Prinzipien anschließen und eine Fleischmahlzeit auslassen (in diesem Fall sind sie verärgert, weil sie sich benachteiligt fühlen). Aber nein, ich habe mich nie wirklich als Exot gefühlt. Wenn überhaupt habe ich mich wie Ameisen beim Picknick gefühlt: die Leute können dich einfach nicht übersehen und (vorausgesetzt, keine Vegetarier oder Veganer sind anwesend) wirklich niemand ist begeistert, dich zu sehen.
Tbf: Ihre Tierrechtstheorie beginnt mit dem Konzept, dass alle fühlenden „Subjekte eines Lebens“ - Tiere eingeschlossen einen inhärenten Wert haben. Dieses Kriterium trennt dann jene, die moralische Rechte haben von solchen, die keine haben. Habe ich Sie da richtig verstanden, dass Sie dieses Kriterium als ein Axiom verwenden, das nicht weiter begründet werden muss? Aber wie entgegnen Sie jenen, die behaupten, dass Menschen nur deswegen Rechte hätten, weil sie alle zur menschlichen Gemeinschaft gehören und nicht, weil sie einen inhärenten Wert hätten? Und weiter, dass diese zwischenmenschliche Beziehung sich in Rechten ausdrücke, die aus diesem Grund spezifisch für Handlungen zwischen Menschen seien, nicht aber für Beziehungen zwischen den Spezies. Diese Philosophen wiederum setzen dies als Axiom. Ist Philosophie nicht sehr frustrierend, wenn man an diesen Punkt ankommt, an dem deine Argumente nicht mehr überzeugen können, da jeder Philosoph und jede Philosophin eben sein oder ihr eigenes Axiom setzt?
Regan: All diese Fragen lassen sich nicht mit einem Satz beantworten. Ich kann somit nicht alle behandeln. Lassen Sie mich am Ende beginnen mit der Frage, ob Philosophie „sehr frustrierend“ ist. Jedes tiefere Nachdenken ist frustrierend. Physik, Mathematik, Verfassungsrecht; sie alle frustrieren. Sie alle sind voll von Meinungsverschiedenheiten und Rede und Gegenrede, die von allen Seiten kommen. Das gehört automatisch dazu.
Was die „Axiome“ anbelangt, so ist es wahr, dass man in der Philosophie wie bei jeder anderen intellektuellen Bemühung auch irgendwo beginnen muss. Es ist auch richtig, dass die einen Philosophen an diesem Punkt beginnen, die anderen an jenem. Aber das heißt nicht, dass der Punkt, an dem man beginnt, willkürlich oder nach Lust und Laune gesetzt werden kann. Du kannst begründen, warum du beginnst, wo du beginnst, in der Hinsicht, dass sich die Richtigkeit des angegebenen Grundes zeigen wird, nachdem festgestellt ist, welcher Ausgangspunkt am angemessensten der härtesten Kritik standhält, unter der Voraussetzung, die Kritik ist fair und sachkundig. Mit anderen Worten: Philosophen fordern zur Kritik an ihren Ideen auf, ja wir bestehen sogar darauf. Wie sonst sollen wir ermitteln, wo die Wahrheit liegt?
Mein Ansatz fokussiert sicherlich auf den Begriff „Subjekt eines Lebens“. Was ist darunter zu verstehen? In einfachen Worten bezeichnet er jene, die auf der Welt sind und sich der Welt als auch dessen, was (um sie herum) passiert, bewusst sind. Darüber hinaus ist das, was ihnen widerfährt, von Bedeutung für sie, weil es die Qualität ihres Lebens bestimmt und zwar in der Weise, wie dieses Leben von jenen erfahren wird, die dieses Leben führen (also Subjekte des Lebens sind, Anm. d. Interviewerin). Milliarden von Menschen und Milliarden von anderen Tieren sind in diesem Sinne „Subjekte eines Lebens“.
Warum ist dieser Punkt wichtig? Deswegen, weil er die grundsätzliche Gleichheit (im Sinne von Identität und Gleichwertigkeit) zwischen Menschen und anderen Tieren einfängt. Selbstverständlich treffen einige Dinge, die zur Qualität unseres Lebens beitragen (sagen wir, einen angemessen bezahlten Job zu haben), nicht auf Katzen und Hunde, Rinder und Schweine zu. Aber dass wir alle „Subjekte eines Lebens’“ sind, mit einem uns eigenen Wohlergehen, dies trifft gleichermaßen für den Einzelnen wie für alle zu. Zudem ist die gerade angesprochene Gleichheit keine neutrale biologische Tatsache, wie „Zugehörigkeit zur Spezies Homo sapiens“. Vielmehr bildet sie das Fundament für das gleiche Recht auf Respekt, das wir (du und ich) für uns in Anspruch nehmen, und das ebenso auch für jene besteht (zum Beispiel Kleinkinder), die diesen Anspruch nicht selbst erheben können.
Diejenigen, die den „Rechteansatz“ (wie ich meine Theorie nenne) annehmen, befinden sich daher in einer sehr starken Position. Es ist eine, die uns befähigt jene, die uns nicht zustimmen, aufzufordern, eine bessere, eine nach vernünftigen Prinzipien besser zu rechtfertigende Grundlage für eine moralische Gleichheit unter Menschen anzubieten, als das „Subjekte eines Lebens“-Kriterium.
In dem Gefecht philosophischer Auseinandersetzung hat sich bisher, glaube ich, niemand und ich wage zu sagen, dass es auch nie jemand tun wird dieser Herausforderung gestellt.
Bedeutet dies, dass uns jeder zustimmen wird, weil unser Ansatz philosophisch gesehen auf stärkerem Fundament steht? Nein, das denke ich nicht. In fast allen Fällen bedarf es mehr als philosophischer Argumentation, um jemanden zu einem Befürworter von Tierrechten zu machen. Aber (und dies ist ein wichtiges „Aber“) manchmal werden einige Leute unter bestimmten Umständen so lange keine Befürworter werden, bis sie über das Argument verfügen. Und genau in diesem Sinne kann die Philosophie einen Beitrag für Tierrechte leisten.
Tbf: Haben Sie jemals das Gefühl gehabt, dass Worte nicht das ausdrücken können, was Sie denken oder fühlen? Können Sie sich ein neu gebildetes Wort vorstellen, das gleichzeitig alle Formen der Gewalt gegen Tiere strukturelle wie auch direkte Gewalt beschreibt und das besser geeignet ist, das auszudrücken, was Tieren angetan wird, als die Begriffe „Tierausbeutung“, „Unterdrückung von Tieren“ oder „Benachteiligung von Tieren“?
Regan: Für manches haben wir keine Worte, das ist sicher. Das enorme Ausmaß des Übels ist so groß, dass keine Bezeichnung diesem gerecht wird. Wissen Sie, meiner Ansicht nach ist das, was Tieren angetan wird, die schlimmste Sache, die in der Welt passiert. Und dafür gibt es keine Worte. Wenn ich dies sage, so beabsichtige ich damit nicht, die wahrhaft schrecklichen Dinge, die Menschen anderen Menschen antun, herabzuspielen: Kindesmissbrauch und die Vernachlässigung alter oder geistig kranker Menschen zum Beispiel, Kriege und (sogar heutzutage) Sklaverei. Die Liste des Unrechts, das wir uns gegenseitig antun, ist in der Tat sehr lang.
Nichtsdestotrotz bringen wir nicht über 48 Milliarden Menschen im Jahr um. Wir unterwerfen nicht hunderte von Millionen Menschen einer invasiven (tief eingreifenden), schmerzhaften und immer tödlichen „Forschung“. Wir dringen nicht in die Häuser unzähliger Millionen Menschen ein und töten sie für den Sport oder fangen sie in Fallen für die Mode. Und so weiter. Das Übel, das Menschen sich gegenseitig antun, ist sowohl immens als auch zu bedauern. Dennoch ist es gering im Vergleich zu dem Übel, das Menschen anderen Tieren antun ein Regentropfen verglichen mit einem Ozean, ein Übel, das so gewaltig ist, dass es Worte überhaupt nicht beschreiben können.
Tbf: In Ihrem Buch „All That Dwell Therein“ (1982) sagen Sie, dass die „Schonungslosigkeit, die Gefühllosigkeit, die Selbstgefällig-keit, mit der der Mensch unbeschreibbares Leiden und Entbehrung seinen Mit-Tieren auferlegt, der Vorstellung gleicht - wenn es diese auch nicht wiederholt -, die sich Herman (Hauptfigur in Issac B. Singers Roman „Feinde, die Geschichte einer Liebe“, Anm. d. Interviewerin) ins Gedächtnis ruft: die, wie Nazis Juden behandelt haben.“ Sie fahren fort: „Dies sind harte Worte. Aber wenn man darüber nachdenkt, könnte am Ende ein Teil einer tiefsitzenden Wahrheit herauskommen.“ Petas bebilderte Kampagne und Ausstellung „Holocaust auf Deinem Teller“ ist nun in Deutschland gestartet. Es gab bereits einige Proteste hier vor dem Start der Kampagne. Was halten Sie davon, den Holocaust mit Tierausbeutung zu vergleichen oder im Allgemeinen Unrecht an Tieren mit dem an Menschen begangenen Unrecht zu vergleichen?
Regan: Wenn es zutrifft, dass keine Worte angemessen das Übel beschreiben können, das Menschen über Tiere hereinbringen, folgt daraus, dass es nicht angemessen ist, dieses mit „Holocaust“ zu bezeichnen. Dies [„Holocaust“, Anm. d. Interviewerin] ist auch ein Wort, das ich, als Nicht-Jude, niemals selbst benutzen würde. In der von Ihnen zitierten Arbeit führe ich I. B. Singers Gebrauch an. Ein Jude wie Singer hat das Recht, dieses Wort zu verwenden, ein Ire wie Regan hat dieses Recht nicht.
Ich kenne Menschen, die mir in dieser Sache nicht zustimmen, aber meine Überzeugung ist sehr einfach: Man bestärkt Leute nicht gerade darin, Mitgefühl mit Tieren zu haben, indem man einen Mangel an Mitgefühl mit Menschen zeigt. Sicher kann man einige Aufmerksamkeit von den Medien und anderen erlangen. Aber dies ist nicht das Gleiche wie ein weiter reichendes Mitgefühl zu erzeugen. Alles, was Kampagnen wie diese erreichen, ist, so glaube ich, eine größere Feindseligkeit gegenüber TierrechtlerInnen, und daher eine größere Gleichgültigkeit gegenüber Tieren.
Tbf: Auf Ihrer Homepage drücken Sie Ihren festen Glauben an die Kraft von emanzipatorischen (philosophischen, politischen) Ideen aus. Doch solche Ideen scheinen sogar in zwischenmenschlichen Beziehungen ziemlich kraftlos zu sein. Was lässt Sie dennoch daran glauben, dass eine große Anzahl von Menschen jemals die Idee der Tierrechte und Tierbefreiung annehmen oder verstehen wird? Um deutlicher zu werden: Das Ende der Ausbeutung von Menschen war oftmals das Ergebnis wirtschaftlichen Wandels und von Umwälzungen in der Sozialstruktur sowie das Ergebnis von Aufständen und mobilisierten Widerstandsaktionen. Und im Vergleich zu anderem sozialen Protest und zu anderen sozialen Bewegungen ist die Tierrechts- / Tierbefreiungsbewegung die einzige, die nicht anthropozentrisch ist. Menschen können Tiere ausbeuten, quälen und umbringen, ohne a) auch nur einen offensichtlichen Nachteil daraus zu ziehen (eher das Gegenteil), b) befürchten zu müssen, dass sich die Tiere irgendwann gegen sie wenden würden. In einem Interview mit Advocates for Animals sagten Sie, dass das Leben von Menschen viel besser und reicher wäre, wenn sie aufhörten, sich am Leiden von Tieren und Menschen zu erfreuen. Ich habe Zweifel, dass der Vorstandsvorsitzende von Bayer oder irgendein anderer, der von Tierausbeutung profitiert (was auf die Mehrheit der Menschen zutrifft), sagen würde, dass sie ein schlechtes Leben hätten, weil sie menschliche und nichtmenschliche Tiere ausbeuten.
Regan: Ich denke nicht, dass „eine große Anzahl von Menschen jemals die Idee der Tierrechte annehmen oder verstehen wird“ als philosophisches Konzept. Ideen können manchmal etwas bewirken, bei manchen Menschen, in manchen Fällen. Ideen haben Überzeugungskraft, aber, wie alles andere auch, sind ihre Möglichkeiten begrenzt. Ich glaube nicht, dass ich eine wirklichkeitsfremde Vorstellung von Ideen habe. Wenn ich über die Tierrechtsbewegung spreche, sage ich, dass wir vorwärts kommen, weil viele Hände an vielen verschiedenen Rudern anpacken. Der Punkt ist hier, dass wir alle einen Beitrag leisten, jeder auf eine andere Weise. Mein (Haupt-) Weg ist, dass ich an dem Ruder ziehe, auf dem „Hier sitzen Philosophen“ geschrieben steht.
Ich stimme natürlich zu, dass wir vor Herausforderungen stehen, mit denen andere Bewegungen nicht konfrontiert wurden, weil unsere nicht anthropozentrisch ist sozusagen in ihrer moralischen Geographie. Immer noch denke ich aber, dass es Analogien mit anderen humanzentrierten Bewegungen gibt, insbesondere mit der Bewegung für die Rechte von Kindern. Alles was man tun muss, ist ein Jahrhundert zurückzugehen, um zu sehen, wie wahrhaft schrecklich Kinder behandelt wurden, insbesondere arme Kinder in der industrialisierten Welt. Und diese gesamte miserable Behandlung war ganz und gar legal. Die Kinder selbst, sie hatten keine Stimme, keinen Einfluss, keinen Anführer. Wie sind wir also dorthin gekommen, wo wir uns heute befinden, wo Kinder (zumindest in repräsentativen Demokratien) um einiges besser behandelt werden, als sie in der jüngsten Vergangenheit noch behandelt wurden? Weil Menschen, die selbst nicht Opfer des Unrechts waren, etwas dagegen unternommen haben. Ja, ja, ich weiß: menschliche Kinder sind menschliche Wesen, andere Tiere sind es nicht. Auch wenn wir dies eingestehen, sollten wir nicht die Analogie übersehen, die sich hier auftut: Die Geschichte zeigt, dass manchmal diejenigen, die Ungerechtigkeiten beseitigen oder vermindern, nicht die Opfer dieser Ungerechtigkeiten sind.
Zu dem Gesichtspunkt „ein besseres und reicheres [Leben]“ haben: Dies ist keine Gedankenanstrengung für mich. Was ist das bessere/reichere Leben: (1) eine Lebensführung, die einen täglich damit in Verbindung bringt, aktiv die Maschine des Übels (z.B. die Fleischindustrie, die Wollindustrie, die Tiershowindustrie) anzutreiben oder (2) ein Leben, dessen tägliche Führung beinhaltet, gegen diese Maschinen anzugehen? Ich denke, die Frage beantwortet sich selbst. Wenn jemand entgegnet: „Aber der Vorstandsvorsitzende von Bayer sieht die Dinge anders“, so ist meine Antwort: „Natürlich. Wenn er es nicht täte, dann wäre er nicht Vorstandsvorsitzender von Bayer.“ Aber dies ist eine Tatsache, die nichts an dem ändert, was ich darüber gesagt habe, welche Art der Lebensführung besser oder reicher ist. Wir sind aufgefordert, den Leuten ungeachtet dessen, womit sie ihren Lebensunterhalt verdienen zu helfen, die gute Neuigkeit, die wir haben, zu verstehen: Es gibt da draußen wirklich ein besseres, reicheres Leben und dieses kann von allen erreicht werden.
Tbf: Ihr grundlegendes Werk The Case for Animal Rights , das 1983 erschienen ist, soll in diesem Herbst beim Harald Fischer Verlag in deutscher Übersetzung erscheinen. Es wurde bereits 1990 ins Italienische übersetzt, ins Schwedische 1998, also bereits Jahre zuvor. In einem Interview mit Animal Liberation NSW teilen Sie uns mit, dass es wahrscheinlich „keinen einzigen Lehrstuhl für Philosophie an amerikanischen Colleges und Universitäten gibt, an dem Tierrechte nicht diskutiert werden.“ In Deutschland sieht dies anders aus. Wie erklären Sie es sich, dass die meisten deutschen Akademiker sich weigern, über „die Frage nach den Tieren“ nachzudenken?
Regan: Um diese Frage zu beantworten, müsste ich weit mehr über deutsche Universitäten im Allgemeinen und deutsche Philosophen im Speziellen wissen. Lassen Sie mich nur sagen, dass wenn es wirklich nur ein geringfügiges Interesse unter deutschen Philosophen an der „Frage nach den Tieren“ gibt, dann muss es einen größeren kulturellen Unterschied zwischen amerikanischen Philosophen und ihren deutschen Pendants geben. Hier in Amerika sind Philosophen zumindest seit den letzten 30 Jahren höchst interessiert an allen Arten von praktischen Fragen; dazu gehören zum Beispiel ärztlich gestützter Suizid, Verpflichtungen gegenüber Opfern von Hungersnöten, der moralische Status von bedrohten Arten, die moralischen Dimensionen des Arbeitsplatzes (Arbeitsethik). Die „Frage nach den Tieren“ ist hier nur eine von vielen Fragen, mit denen sich amerikanische Philosophen beschäftigt haben und sich weiterhin beschäftigen. Es wäre sehr merkwürdig, denke ich, wenn unsere deutschen Kollegen an allen diesen anderen Themen genau so stark interessiert wären, nur um der einen Frage, der „Frage nach den Tieren“, mit gütiger Vernachlässigung zu begegnen.
Ich vermute daher, dass amerikanische Philosophen (nicht alle, aber viele von uns) unser Fach in die reale Welt eingeführt haben, und das in einer Weise und in einem Ausmaß, wie es deutsche Philosophen nicht getan haben. Wir (die amerikanischen Philosophen) wollen unser Fachwissen auf praktische Fälle anwenden und nicht nur Theorien in unseren Elfenbeintürmen ersinnen (was nicht heißen soll, dass ich etwas gegen Theoriebildung habe). Wenn das, was Sie mir sagten, richtig ist, so ist meine Vermutung, dass deutsche Philosophen im Großen und Ganzen nicht unser Interesse an praktischen Themen im Allgemeinen und an „Tierthemen“ im Besonderen teilen. Warum dies so ist, vorausgesetzt, es verhält sich so, weiß ich nicht. Aber wenn es zutrifft, dann sollten TierrechtlerInnen nicht das Gefühl haben, dass die „Tierthemen“ abwertend von deutschen Philosophen herausgegriffen werden. Die Gründe für die Vernachlässigung dieser Frage liegen dann tiefer ...
Angesichts dieses Sachverhalts bin ich dankbar und fühle ich mich geehrt, dass The Case for Animal Rights gegen Ende des Jahres in einer deutschen Ausgabe verfügbar sein wird. Wer weiß, aber das Vorliegen des Buches kann dann ein größeres philosophisches Interesse am moralischen Status der Tiere hervorrufen. Das sich auszumalen und zu wünschen, ist ein beglückender Gedanke. Ich kann nur hoffen, dass es wahr wird.
Tbf: Als Peter Singer zur Vortragsreise nach Deutschland kam, bekam er Redeverbot. Alles war in heller Aufregung und an einer Universität wurde auf einen Dozenten, der Singer eingeladen hatte, ein so großer Druck ausgeübt, dass er sich am Ende das Leben nahm. 2001 hielten Sie eine Vorlesung an der Ruhr-Universität Bochum und an der Freien Universität Berlin und diejenigen, die Sie einluden, sind dieses Mal noch am Leben. Können Sie kurz die wichtigsten Unterschiede zwischen Ihrem Ansatz und dem von Peter Singer aufzeigen?
Regan: Singer ist Utilitarist. Handlungen sind richtig oder falsch gemessen an ihren Konsequenzen. Grob gesagt bringen richtige Handlungen die besten Folgen, falsche Handlungen weniger als die besten. Menschen mit Behinderungen (unter anderen) können sich mit diesem Denken nicht einverstanden erklären und das ist verständlich. Viele von ihnen sind unerwünscht und werden geächtet. Nicht wenige werden nie einen Beitrag zu Herstellung wirtschaftlicher oder sozialer Güter leisten. Wäre es falsch sie zu töten? Sagen wir einfach: Bei einer konsistenten Anwendung des Utilitarismus wäre es in vielen Fällen schwierig zu sagen, was daran falsch wäre es zu tun. Deshalb haben sich nach meinem Verständnis die Menschen einer Rede von Singer so widersetzt.
Mein Ansatz erlaubt diese Tötung aus Prinzip nicht. Behinderte Menschen sind „Subjekte eines Lebens“, so wie du und ich. Als solche teilen wir alle das gleiche Grundrecht auf Leben, ein Recht, das durch nichts berechtigterweise außer Kraft gesetzt werden kann, nur weil andere ein angenehmeres, weniger mühsames Leben hätten, wenn wir getötet würden. Bei Singer rechtfertigt der Zweck die Mittel. Für mich sind die erreichten Zwecke nur dann zulässig, wenn die angewandten Mittel gerecht sind.
Tbf: Wie viele andere soziale Bewegungen in der Vergangenheit und heute trifft die Tierrechts- / Tierbefreiungsbewegung auf das Problem, dass Rechte für Tiere einzufordern allein noch nicht heißt, dass sie am Ende auch frei sind.
Während einige sagen, dass Tiere keine Rechte haben können, solange sie nicht befreit sind, sagen andere, dass sie niemals in Freiheit leben können, solange sie keine Rechte haben. Wieder andere behaupten, dass der Rechteansatz nur ein Konzept der ‘Bourgeoisie’ sei, welches sie anwendet, um Macht zu kontrollieren. In Ihrem Buch Defending Animal Rights schreiben Sie über die Verbindung zwischen Tierrechten und Tierbefreiung. Können Sie den LeserInnen einen Einblick in Ihre Gedanken geben? Was verstehen Sie unter Tierbefreiung? Wie begründen Sie, dass der Kampf um Tierrechte wichtig ist?
Regan: Unter „Tierbefreiung“ verstehe ich die Freiheit von Tieren von Ausbeutung durch den Menschen, als eine Nahrungsressource oder in der „Sport“-Jagd zum Beispiel. Alle „Subjekte eines Lebens“ haben meiner Ansicht nach ein Recht auf eine solche Befreiung. Aber die Tiere zu befreien, lässt die Frage offen, wie wir und sie miteinander in Beziehung stehen und wie wir interagieren. Oder ob wir überhaupt in Verbindung stehen und interagieren. Ist das Ziel, für das wir kämpfen, Spezies-Apartheid, eine Welt, in der Menschen und Tiere sozusagen in zwei voneinander getrennte Nationen geteilt sind? Oder gibt es Möglichkeiten des Zusammenlebens, nicht-ausbeuterische Formen zu unserem gegenseitigen Nutzen?
Ich denke, wir sind beim Nachdenken über diese Fragen noch nicht weit gekommen. Ich weiß, dass es bei mir so ist. Im tiefsten Inneren meines Herzens jedoch fühle ich mich angezogen von einer Welt, in der Menschen und andere Tiere zusammen in Harmonie leben können. Das mag egoistisch sein. Für mich ist eine Welt, in der Menschen keinen ständigen Kontakt zu Tieren haben, eine trostlose Aussicht. Gilt dies auch aus der Sicht der Tiere? Das weiß ich nicht, wirklich nicht.
Sind Rechte ein Konstrukt der „Bourgeoisie“ zum Zwecke der Macht und Kontrolle? Meine kurze Antwort ist „Nein, natürlich nicht.“ Meine längere Antwort kann im Inneren meines Werkes gefunden werden, und zwar unter dem Thema „Rechte“, sowohl unter „Menschenrechte“ als auch unter „Rechte anderer Tiere“.
Tbf: In Ihrer Autobiographie sagen Sie, dass es drei Hauptgründe gab, warum Sie über das Mensch-Tier-Verhältnis nachdachten und damals zum Vegetarier wurden: der Tod Ihres Hundes Gleco, Gandhi und der Krieg der USA in Vietnam. Wenn ich darauf zurückblicke, wer zur Tierrechts-/ Tierbefreiungs-
bewegung kam und sie nur wenige Monate oder ein Jahr später wieder verließ, so waren es vor allem diejenigen, die nicht mit den Tieren mitfühlten, sondern die einfach ein moralisches Problem darin sahen, dass Tiere ausgebeutet werden. Auf einer Skala: Wie wichtig, würden Sie sagen, ist Empathie, wie wichtig sind herausfordernde Ideen, wie wichtig Vorbilder? Mit welchen Mitteln können wir diejenigen für die Befreiung der Tiere gewinnen, die keinerlei Schmerzen empfinden, wenn sie Tiere leiden sehen, die die Tierrechtsidee und Tierbefreiungsidee zurückweisen und diejenigen, die sich für Gerechtigkeit für Tiere aussprechen, als lächerlich, verrückt oder fanatisch bezeichnen?
Regan: In meinem neuen Buch Empty Cages: Facing the Challenge of Animal Rights beschreibe ich drei Wege, wie verschiedene Leute TierrechtlerInnen werden. Einige, so scheint es, sind mit einem uneingeschränkten Mitgefühl für andere Tiere auf die Welt gekommen. Ihnen muss nicht die Sorge um Andere beigebracht werden, sie müssen nicht überzeugt werden, andere zu respektieren. Andere Tiere sind ihre Freunde und Freunde beschützen sich gegenseitig. Für diese TierrechtlerInnen sind die Dinge so einfach.
Andere werden TierrechtlerInnen aufgrund einer dramatischen, lebensverändernden Erfahrung. Bevor dies geschah, empfanden sie für Tiere nichts oder nur wenig. Nachdem dies geschah, nachdem sie sich verändert haben, erstrecken sich ihr Mitleid und Respekt auf Tiere im Allgemeinen.
Dann ist da noch der Rest von uns (ich nenne diese dritte Gruppe „Dussel“), die so vor sich hin [soja]wursteln, eine Frage hier stellen, dort etwas erfahren, auf einer langsamen Reise, von der wir nicht wissen, wohin sie führt. Sie sind irgendwie wie Wasser, das zu kochen beginnt. Bis wir dann eines Tages in den Spiegel blicken und zu unserer Überraschung eine/n TierrechtlerIn sehen, die/der uns ansieht. Der Wandel vollzieht sich innerhalb eines Lidschlages.
Ich denke, dass die allermeisten TierrechtlerInnen „Dussel“ sind. Ich weiß, dass ich es bin. Ich meine, ich war ein Metzger! Du kannst nicht weiter von einem Bewusstsein für Tiere entfernt sein. Was bringt uns „Dussel“ voran? All diese Dinge, die Du erwähnst. Und noch mehr. Es gibt keine Antwort, die auf alle gleichermaßen passt. Unterschiedliche Leute, unterschiedliche Geschichten, unterschiedliche Reisen, unterschiedliche Wege. Können wir Tierrechte als Teil unserer beständigen Identität auffassen, wenn wir diese nur als moralisches Problem sehen, als ein Thema, dass uns aufgrund seiner Besonderheit intellektuell reizt? Ich bezweifle dies. Ich habe diesen Punkt sogar vor einigen Jahren aufgegriffen (in dem Aufsatz „The Case for Animal Rights“ (neben dem Buch gibt es auch einen Aufsatz mit selbigem Titel, Anm. d. Interviewerin) als ich schrieb: „Es gibt Zeiten, und diese sind nicht selten, wenn mir Tränen kommen, wenn ich das furchtbare Elend der Tiere, die sich in den Händen von Menschen befinden, sehe oder davon lese oder höre: von ihrem Schmerz, ihrem Leiden, ihrer Einsamkeit, ihrer Unschuld, ihrem Tod. Zorn. Wut. Mitgefühl. Traurigkeit. Ekel. ... Es sind unsere Herzen, nicht einfach unsere Köpfe, die danach rufen, all das zu beenden...“ Wenn das Herz nicht lebendig wird und lebendig bleibt, wird der Kopf der Sache müde werden und ein/e weitere/r TierrechtlerIn wird die Tierrechtsbewegung verlassen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
Tbf: In Ihrem Werk The Case for Animal Rights stellen Sie sich selbst als Kantianer vor. Dieses Jahr ist der 200. Todestag von Kant. Leider vertrat er keine Tierrechtsposition. Wenn er noch am Leben wäre und Sie die Möglichkeit hätten, ihn zu treffen, was würden Sie zu ihm sagen?
Regan: Ich würde ihm für die großartigsten seiner analytischen und spekulativen Leistungen meine Anerkennung aussprechen. Dann würde ich ihn irgendwo in einen Raum einsperren und ihn dazu bringen, sich einige überzeugende Tierrechtsvideos anzusehen und dann ihn bitten, The Case for Animal Rights zu lesen. Danach würde ich mich darauf freuen zu beobachten, wie sehr er sich als „Dussel“ erweist. Ich bin mir sicher, dass wir eine lange Unterhaltung führen würden und dass er alle Arten von Einwänden vorbringen würde. Aber ich würde ihn nicht aufgeben. Und schließlich: wenn Tom Regan ein Tierrechtler werden kann, kann jeder ein Tierrechtler werden.
Eine letzte Anmerkung: Meiner Erfahrung nach ist die Tierrechtsbewegung wie eine Drehtür. Die Leute treten in sie so schnell ein wie sie sie wieder verlassen. Wenn - und dies ist ein sehr groß geschriebenes „Wenn“ wenn all die Menschen, die einmal in unserer Bewegung eingebunden waren, immer noch beteiligt wären, wären wir eine weit bessere Bewegung als wir es heute sind. Was ist der allerwichtigste Einzelpunkt, den ich deutschen TierrechtlerInnen zu sagen habe? Bleibt aktiv! Lasst die Tiere niemals allein. Macht die Tierrechtssache zu einem lebenslangen Engagement. Wenn wir uns alle so verhalten, werden wir mehr erreichen, als wir jemals erträumt haben.
Vielen Dank Tom Regan, dass Sie sich zur Beantwortung dieser Fragen Zeit genommen haben. Alles Gute für Sie und Ihre zukünftigen Projekte.
Dieses Interview führte Melanie Bujok. Übersetzung aus dem Englischen: M.B.

Literatur Tom Regan (Auswahl):
(1) deutschsprachige Literatur:
(1988). In Sachen Rechte der Tiere. In Peter Singer (Hrsg.), Verteidigt die Tiere. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 28 ff.
(1997). Wie man Rechte für Tiere begründet. In Angelika Krebs (Hrsg.), Naturethik. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 33-46.
(vorauss. Herbst 2004). Die Begründung von Tierrechten, (Tierrechte - Menschenpflichten, Bd. 10). Erlangen: Harald Fischer Verlag.
(2) englischsprachige Literatur:
(1982). All That Dwell Therein: Essays on Animal Rights and Environmental Ethics. Berkeley/Los Angeles: University of California Press.
(1983). The Case for Animal Rights. Berkeley/Los Angeles: University of California Press.
(2001). Defending Animal Rights. Urbana/Chicago: University of Illinois Press.
(2003). Empty Cages: Facing The Callenge of Animal Rights. Rowman & Littlefield Publishers, Inc.
Internetpräsenz (Auswahl):
Curriculum Vitae von Tom Regan:
http://www.press.uillinois.edu/s01/excerpts/reganvita.html
Über Tom Regan:
http://www.lib.ncsu.edu/archives/exhibits/regan/
Tierrechte (varia):
http://tomregan-animalrights.com
The Tom Regan Animal Rights Archive
http://www.lib.ncsu.edu/arights